Unser Dorf soll schöner werden
Monolog von Klaus Chatten
Es ist ein Blick in die Abgründe der Seele: „Wir sind Golddorf! Maunker, freuet euch!“ – So titelte die Lokalzeitung einst über Maunke. Heute erntet das Dörfchen andere Schlagzeilen. Nämlich, dass Hubert Fängewisch in seinem Partykeller Hitlers Geburtstag feiert und sein Sohn Dirk wegen versuchten Totschlags an einem Asylbewerber im Gefängnis sitzt. Das bringt den Wutbürger Fängewisch auf die Palme. Er fühlt sich nach Strich und Faden beschissen. Und zwar um sein Leben. Dass er, ausgerechnet er, der dreißig Jahre in der SPD und vierzig Jahre als Bergmann gedient hat, jetzt von der Lügenpresse aus seinem eigenen Dorf vergrault wird, das wird er denen nie verzeihen! Anstatt schön, ist Hubert Fängewischs Dorf heute braun und hässlich. Man muss sagen, nicht ohne sein eigenes Zutun.
Fängewisch redet sich in dieser Realsatire um Kopf und Kragen. Anfangs lacht man mit ihm, dann über ihn und irgendwann bleibt einem das Lachen im Halse stecken.
Mit Ronny Thalmeyer
Inszenierung: Ruth Messing
Deutsches Theater Göttingen
Bildnachweis: Anton Säckl
Termine | Spielort | Karten | |
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Mo 21.10.2019 um 20.00 Uhr bis ca. 21.10 Uhr |
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