Andorra
Schauspiel von Max Frisch
„In Andorra lebte ein junger Mann, den man für einen Juden hielt“, so beginnt Max Frisch seine berühmte Parabel über Vorurteile, welche die Wirklichkeit erst schaffen, die sie angeblich beschreiben. Ein andorranischer Lehrer gibt seinen unehelichen Sohn, den Tischlerlehrling
Andri, als „gerettetes Judenkind“ aus und eine ganze Stadt erkennt in ihm „Jüdisches“, wie die „jüdische Intelligenz“ und die „Heimatlosigkeit“ – bis auf Barblin, die ihn liebt. Die Macht der Vorurteile zwingt
Andri, die „jüdischen Verhaltensweisen“ anzunehmen. Sein angebliches Jude-Sein sieht er bestätigt, als ihm die Heirat mit Barblin verwehrt wird. Schließlich geschieht ein Mord und Schuld hat – das versteht sich von selbst – niemand.
Max Frisch führt den Antisemitismus in einem Stück ohne Juden vor und entwirft hier eine Parabel über die Mechanismen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Vorurteilen und Meinungsmache gegen das Anderssein.
Mit Emanuel Weber, Ewa Noack, Patrick Hellenbrand, Natascha Maier u.v.a. Inszenierung: Alexander Schilling
Landestheater Detmold
Bildnachweis: J. Quast
Termine | Spielort | Karten | |
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Mo 23.03.2020 um 19.30 Uhr bis ca. 22.00 Uhr |
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