»Stell dir vor, es ist Krieg – nicht irgendwo weit weg, sondern hier in Europa! Du lässt alles hinter dir. Du bist auf der Flucht.« Janne Teller lässt in ihrem Romanbestseller ein fiktives Kriegsszenario entstehen, dessen Mittelpunkt Deutschland ist. Die Geschichte rund um den 14-jährigen namenlosen Protagonisten, der mit seiner Familie flüchten muss, hat längst auch die Bühne erobert. In diesem Monolog erzählt der Junge, das Publikum direkt adressierend, von seiner Familie, die, Hab und Gut verkaufend, vor dem Krieg in den Nahen Osten flieht und nach sechswöchiger Reise in Ägypten ankommt. Dort erlebt er den Alltag der Geflüchteten: Einsamkeit, Leid, Anfeindungen, Sprachbarrieren, bürokratische Hürden und das ständige Gefühl, fremd zu sein …
Krieg – stell dir vor, er wäre hier ist ein eindringliches Gedankenexperiment zum Thema Respekt und Mitmenschlichkeit. Durch einen einfachen Perspektivwechsel werden die Zuschauer_innen mitgenommen auf eine emotionale Reise, die sie hoffentlich so nie erleben müssen. Und die ihnen erlaubt, Dinge nachzuvollziehen, die sonst in Nachrichten und Statistiken nur Zahlen und Fakten bleiben.
Mit Nina Carolin
Inszenierung: Moritz Nikolaus Koch
Bühne und Kostüme: Vanessa Khawam-Habib
Dauer ca. 45 Minuten; ab 13 Jahren
Anschließend Publikumsgespräch
Theater für Niedersachen (TfN)